Flaschenteilung Oktober 2023 (FT10.23)

Die Oktober-Flaschenteilung hat uns auf die Insel Islay verschlagen und wir widmen uns den rauchigen Whiskys. Hierbei haben wir uns auf die folgenden drei Flaschen festgelegt: Der Scarabus Batch Strength, der sich gegen den Smokehead Rum Riot durchsetzte; der Port Charlotte Heavily Peated, gegen den der Laphroaig Sherry Cask das Nachsehen hatte; und der Caol Ila Artist Collective, der den Caol Ila von Signatory Vintage ausstach.



Scarabus Batch Strength

Der Scarabus wurde von Hunter Laing abgefüllt. Zum Fass macht der Abfüller keine Angabe, ebenso wenig zum Alter. Die Alkoholstärke wird mit satten 57% angegeben.

In der Nase findet sich dezenter Rauch. Esthernoten zeigen sich durch einen seifenähnlichen Geruch, auch etwas Lösungsmittel ist dabei. Ein Hauch Zerealien und ein muffig, ledriger Aspekt runden das Geruchserlebnis mit einem Hauch alter Kleiderschrank ab.

Im Mund machen sich Rauch und Malz in deutlicher Ausprägung breit. Der Whisky ist salzig und säuerlich, bietet aber auch einen Hauch an Süße und eine minimale medizinische Note.

Der Abgang ist kurz und langweilig, bisweilen scharf und trocken.

Fazit: Der Dram ist okay, jedoch kein Wunderwerk (79/100).

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Port Charlotte Heavily Peated

Der Port Charlotte kommt aus der Bruichladdich-Brennerei und hat eine Reifung in Eichenfässern für 10 Jahre erhalten. Weitere Details gibt es nicht, außer dass die Alkoholstärke 50% beträgt.

Beim Nosing macht sich ein angenehmer Torfrauch bemerkbar, der natürlich wirkt und eine gewisse Süße einher bringt. Außerdem habe ich noch Zitrusfrüchte und Vanille.

Im Geschmack habe ich zuerst die Süße und Getreidenoten. Gepaart wird das Ganze mit einer leicht verbrannten Note. Rauch, cremig und leicht stechend, er hinterlässt einen leicht pelzigen Mundraum, Karamell und feine Eichennoten.

Der Abgang ist gekennzeichnet durch einen recht lang anhaltenden Torfrauch im Mundraum. Der Speichelfluss wird angeregt und man möchte eigentlich gleich noch einmal dran nippen.

Fazit: Ein richtig gelungener Dram für einen fairen Preis (84/100).

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Caol Ila Artist Collective #6.1

Der letzte Dram kommt vom Abfüller La Maison du Whisky, von denen ich bislang noch keine Abfüllung probieren konnte. Es handelt sich dabei um einen Caol Ila mit 9 Jahren und einer Reifung in einem Dechar/Rechar Wine Cask. Der Alkoholgehalt liegt bei 48%.

In der Nase macht sich der klassische Caol Ila-Rauch breit. Es ist ein Gemisch aus aschig und fruchtig, süß und blumig, Beeren und eine Weinnote sind dabei.

Im Geschmack ist er ebenso typisch aschig und einer fruchtig gegorenen Note. Irgendwie habe ich auch eine unerwartete Bierwürze, in Richtung schales Bier gehend, dabei. Er brennt nicht, ist elegant und spannend. Toller Whisky.

Im Abgang bleibt der feine Rauch erhalten, zumindest mittellang und auch sehr trocken.

Fazit: Ein eleganter Dram, den ich wirklich für sehr lecker finde. Ob der recht hohe Preis für einen 9jährigen Whisky in Trinkstärke gerechtfertigt ist, lasse ich euch entscheiden (85/100).

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Kommen wir zum Fazit der ganzen Teilung. Für mich ist der Port Charlotte der Gewinner der drei Whiskys. Er ist lecker und preislich erschwinglich. Somit bietet er das beste Preis-Leistungsverhältnis. Einen Ticken besser vom Geschmack her ist eigentlich der Caol Ila, dessen Preis mich aber etwas stört. Der Scarabus hingegen ist für mich der Schwächste der Runde. Ich möchte nicht Verlierer sagen, denn er hat trotzdem etwas – aber nicht viel.

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